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Dänische Partnerschulen besuchen JAI und Palästina- Feb/März 2015

Kategorie: Studenten Austausch Programme Erstellt: 06. März 2015

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MSE De Feb-March2015 5tVom 27. Februarbiszum 06. März 2015 organsierte die JAI einen Besuch in Palästina für zwei Partnerschulen aus Dänemark, vermittelt durch DanChurchAid (DCA). 26 SchülerInnenreisten von der MidtsjællandsEfterskoleund 7 SchülerInnen von der DronninglundEfterskole an. Die jungen Leute wurden von Lehrern und Mitgliedern der Elternpflegschaft begleitet.

In ihrem Heimatland belegen die dänischen Schülerinnen und Schüler einen Kurs mit Fokus auf "globaler Staatsbürgerschaft" für die Dauer von einem Jahr. Palästina stellt hierbei das Land dar, auf das der Hauptfokus gelegt wird. Alle SchülerInnen waren sehr gespannt, nach Palästina zu reisen und mit eigenen Augen zu sehen, was vorher im Unterricht gelernt worden war. Sie wurden von einer Gruppe von palästinensischen Jugendlichen ihrer Altersstufe aus BeitSahourwillkommen geheißen, die von der JAI für Austauschbesuche und Empfänge geschult wurden. Diese Jugendlichen begleiteten die dänischen SchülerInnen zu einigen Programmpunkten und nahmen sie auch für einen Tag in ihre Familien auf. Die dänischen Gäste besuchten ihre palästinensischen Gastgeber auch an ihren Schulen in BeitSahour. Viele Bekanntschaften und Freundschaften wurden geschlossen während der Zeit des Aufenthalts.

MSE De Feb-March2015 2tDie dänische Gruppe besuchte auch Betlehem und erhielt sowohl eine Führung in der Altstadt Bethlehems als auch eine politische Führung durch die Gegend um Bethlehem. Alle SchülerInnen und LehrerInnen waren sehr bewegt, als sie die Trennungsmauer besichtigten, die Bethlehem von Jerusalem komplett abschneidet. Zu Hause hatten die SchülerInnen eine Trommelperformance mit kleinen Holzstäben geübt, die sie nun an der Mauer aufführten. Mit dieser Performance wollten sie ihre Hoffnung ausdrücken, dass die Mauer eines Tages fallen wird.

Einen Morgen verbrachten die Jugendlichen damit, Olivenbäume auf einem Feld zu pflanzen, das sich nahe einer israelischen Siedlung befindet und somit von Konfiszierung bedroht ist. Dänische und palästinensische Jugendliche arbeiteten partnerschaftlich zusammen. Alle genossen den Tag an der frischen Luft, sowie die praktische Arbeit. Die SchülerInnen konnten so an der Arbeit des JAI aktiv teilnehmen und nach dem JAI Motto mithelfen, "Hoffnung am Leben zu erhalten." Eine andere Erinnerung an den Tag war sicherlich der Sonnenbrand, den die dänischen SchülerInnen davontrugen!

MSE De Feb-March2015 4tDer Tag in Jerusalem war in zwei Tage geteilt. Am Morgen wurde die Gruppe von einer Dame geführt, die für die israelisch-palästinensische Organisation "Grass Roots" arbeitet. Grass Roots ist eine Partnerorganisation von DanChurchAid. Während dieser Führung wurden ihnen die Diskriminierungen nähergebracht, die PalästinenserInnen in Jerusalem tagtäglich erleben, so dass sie als "Einwohner zweiter Klasse" betrachtet werden können. Die Gruppe besichtigte auch illegale israelische Siedlungen in Ostjerusalem wie auch ein zerstörtes palästinensisches Haus. Diese Ungerechtigkeiten zu sehen war schwer für die dänischen SchülerInnen, dennoch waren sich alle einig, dass es wichtig war, diese Fakten zu kennen. Eine der dänischen Schülerinnen, Astrid, sagte: "Das ist kein typischer Urlaub. Es geht so viel tiefer. Wir haben so viele Ungerechtigkeiten gesehen, dass es schwer zu ertragen ist. Ich frage mich nur, ob es je Frieden geben wird, wenn diese Ungerechtigkeiten weiter fortbestehen."

Der zweite Teil des Tages wurde in der Altstadt Jerusalems verbracht. The Gruppe traf eine junge palästinensische Frau, die schon ihr ganzes Leben in Jerusalem lebt. Sie erzählte den Jugendlichen von ihrem Alltagsleben. Die SchülerInnen waren sehr beeindruckt von ihren Erzählungen und konnten gleichzeitig nachvollziehen, wie das Leben für PalästinenserInnen in Jerusalem sein muss, da die junge Frau nicht fotografiert oder gefilmt werden wollte, aus Angst später Probleme zu bekommen und nicht offen an öffentlichen Plätzen sprechen konnte, wenn israelische Soldaten die Gruppe passierten.

Die Gruppe machte auch einen Tagesausflug nach Tel Aviv, wo sie sich mit einem dänischen Journalisten traf, der schon seit 30 Jahren in Israel lebt. Die Jugendlichen konnten zudem die Stadt erkunden, doch während der gesamten Zeit war ihnen bewusst, dass ihre neuen palästinensischen FreundInnen nicht mit ihnen am Strand sitzen konnten, da sie nicht nach Israel reisen dürfen.

MSE De Feb-March2015 3tEin anderes sehr eindrückliches Erlebnis für die dänischen Jugendlichen war der Besuch von Hebron. Alle konnten die Spannung in der Stadt fühlen, die durch die Präsenz der zahlreichen israelischen Soldaten verursacht wurde. Durch die für Palästinenser gesperrte Shuhada Street zu laufen, während ihre palästinensischen Gastgeber am Eingang der Straße auf sie warten mussten, gab ihnen ein Gefühl für die harten Umstände, unter denen PalästinenserInnen tagtäglich leben und für die Apartheid, die in Hebron herrscht. Viele Jugendlichen äußerten hinterher, wie dankbar sie dafür sind, in einem Land zu wohnen, in dem Bewegungsfreiheit und Meinungsfreiheit herrschen. Zudem zeigten sie sich frustriert und verärgert über die gegenwärtige Besatzung Hebrons und des Westjordanlands.

Der letzte Tag führte die Reisegruppe nach Jericho. Die Schülerinnen und Schüler besuchten eine Berufsschule des YMCA, sowie einen YWCA Kindergarten und ein YWCA Lebensmittelproduktionszentrum. Es war sehr interessant für die jungen Leben, die Unterschiede zwischen dem dänischen und dem palästinensischen Bildungssystem zu sehen. Die Jugendlichen erhielten auch eine Führung durch die Ausgrabungen in der Altstadt Jerichos und wanderten den "Berg der Versuchung Jesu" hinauf.

MSE De Feb-March2015 6tAm Abend des letzten Tages ihres Besuchs in Palästina führten einige der palästinensischen Jugendlichen traditionellen Dabka- Tanz auf. Die Reaktionen der dänischen Jugendlichen waren begeistert. In einem Restaurant wurde schließlich Abschied voneinander genommen. Rolf, einer der dänischen Jugendlichen, zog folgendes Fazit. "Es war so gut, hier zu sein und Palästina zu besuchen und mit eigenen Augen zu sehen, was hier vorgeht. Am meisten in Erinnerung bleibt mir wahrscheinlich der Besuch von Hebron. Esistunglaublich, was die israelischenSiedlerdortmachen! Ich freue mich jetzt wieder auf zu Hause, aber ich hoffe, dass ich eines Tages wieder nach Palästina kommen kann."